Der Markt für Augmented Reality wächst jedes Jahr schneller. Immer mehr große Unternehmen wie Apple oder Facebook treten in das Rennen um das beste Augmented Reality Headset ein. Dass sich Augmented Reality nicht mehr so einfach aufhalten lässt, sollte mittlerweile klar sein. Wohin genau die Reise geht, lässt sich dagegen nur vermuten. In diesem Blogbeitrag haben wir die wichtigsten Trends für AR im kommenden Jahrzehnt zusammengestellt.
Mobile AR
Mit der Einführung von Apples ARKit und Googles ARCore Software Development Kits im Jahr 2017 wurde die Entwicklung von mobilen AR-Anwendungen vereinfacht und die Anzahl der AR-fähigen Geräte auf einen Schlag verdoppelt. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der AR-kompatiblen Android-Geräte erneut von 250 Millionen auf 400 Millionen. Diese Entwicklung wird sich nach Ansicht von Experten in den kommenden Jahren fortsetzen und die Augmented Reality immer massentauglicher machen.
Shopping mit Augmented Reality
AR als Shopping-Technologie ist wohl einer der heißesten Trends im Einzelhandel dieses Jahr.
Einem BRP-Bericht zufolge würden 48 % der Verbraucher eher bei einem Einzelhändler kaufen, der AR-Erfahrungen anbietet. Da derzeit nur 15 % der Einzelhändler AR einsetzen, ist in diesem Bereich noch viel Luft nach oben.
Zahlreiche Unternehmen beugen sich bereits der großen Nachfrage und bieten ihren Kunden virtuelle Räume, die Try-before-you-buy-Optionen bieten. IKEA Kunden haben Zugang zu einer App, die es ihnen erlaubt, mit ihrem Smartphone Räume zu scannen und zu testen, wie verschiedene Möbel in ihren eigenen vier Wänden aussehen würden.
Besonders in den Bereichen Mode und Lifestyle können Unternehmen vom Einsatz der neuen Technologie profitieren. Die automatische Gesichtserkennung macht es möglich, Brillen, Accessoires oder Make-Up or dem Kauf zu testen.
Mit AR navigieren
Einer der wichtigsten Trends für AR dieses Jahr ist die Navigation in Innenräumen. Mit Google und Apple Maps gehört die Navigation mit dem Handy unterwegs bereits zum Alltag. Dieses Jahr dürfte auch Indoor-Navigation Einzug in das Leben der Menschen finden. AR-Navigation eignet sich bestens, um Besucher problemlos durch Einkaufszentren, Flüghäfen oder sonstige große Gebäude zu führen. Der Flughafen Gatwick bietet seinen Gästen bereits eine Smartphone-Applikation, die mithilfe der Flugnummern automatisch Routen berechnet und die Passagiere auf dem schnellsten Weg zum Terminal bringt.
Auch Outdoor-Navigation mit AR hat sich Ende letzten Jahres abgezeichnet. Google Maps fügte eine AR Funktion in ihre App ein. Es ist zu erwarten, dass Outdoor-Navigation allerdings erst mit dem Durchbruch von AR-Brillen massentauglich werden, da ein Handy zu sehr vom Straßenverkehr ablenkt.
AR für Unternehmen
Augmented Reality Brillen befinden sich noch in einer Phase, in der massentaugliche Lösungen noch ein paar Jahre auf sich warten lassen. Bis dahin können allerdings Unternehmen aus verschiedenen Bereichen von AR profitieren. Besonders in der Medizin, der Industrie und im Militär wird bereits stark auf professionelle AR-Headsets gesetzt.
Einem Forrester-Bericht zufolge werden bis 2025 etwa 14 Millionen amerikanische Arbeitnehmer regelmäßig eine intelligente Brille bei ihrer Arbeit verwenden. Zahlreiche Unternehmen planen, ihre Mitarbeiter zukünftig mit AR Headsets zu schulen, damit diese komplexe Tätigkeiten schon früh mit einer Hands-on Herangehensweise lernen. Die Zeiten, in denen neue Mitarbeiter zunächst seitenlange Handbücher durchblättern müssen, wären damit endgültig vorbei. Augmented Reality bietet den entscheidenden Vorteil, dass die Hände beim Arbeiten frei seinen können, weil alle wichtigen Informationen direkt im Sichtfeld erscheinen.
Laut ABI Research werden AR-basierte Schulungen in Unternehmen sich bis 2022 zu einer Milliarden-Industrie entwickeln.
Kollaborative Augmented Reality Erfahrungen
AR könnte Videokonferenzen dieses Jahr auf ein neues Level heben: Der Konzernriese Microsoft kündigte die Betaversion eines neuen Videokonferenzsystems an, welches die Erstellung holografischer Darstellungen der Teilnehmern ermöglicht. Ford X Inkubator entwickelt unterdessen ein räumliches System, um gemeinsame AR-Arbeitsbereiche Arbeiter zu schaffen. Zahlreiche Unternehmen dürften zunächst an diesen Shared AR Spaces für Schulungen und Konferenzen interessiert sein.
AR in der Automobilindustrie
Auf der CES präsentierten auch eine Reihe von Automobilherstellern ihre AR-Lösungen für das kommende Jahrzehnt. Zum Beispiel nutzt das Genesis G80 eine Reihe von AR-Funktionen, um unter anderem die Sichtlinie des Fahrers zu verfolgen, um sicherzustellen, dass die holografischen Überlagerungen immer an der richtigen Stelle sind. Anstatt auf ein GPS-Panel im Armaturenbrett zu schauen, sieht der Fahrer Pfeile auf einem Heads-up-Display, die ihm den Weg weisen.
Heads-up-Displays gehören längst zum Standard-Repertoire in der militärischen Luftfahrt, doch nun zeigt auch die Automobilindustrie Interesse an den Vorzügen der erweiterten Realität. Auf dem Armaturenbrett montierte Displays können AR-Overlays in die Sichtlinie des Fahrers auf die Windschutzscheibe projizieren und auf diese Weise Autofahrer vor Gefahren warnen.
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