In der Welt der Augmented Reality Brille gibt es mittlerweile viel mehr zu zeigen als nur Google Glass. Mittlerweile haben sich diverse Firmen an die Entwicklung der Datenbrillen gemacht und die Funktionen der Google Glasses längst übertroffen. Doch wie genau funktionieren sie eigentlich und welche Unternehmen arbeiten derzeit an der Weiterentwicklung der intelligenten Datenbrillen? Diese Fragen möchten wir im folgenden Artikel beantworten.
Funktionsweise einer Augmented Reality Brille
Eine AR-Brille sorgt grundsätzlich erst einmal dafür, dass Informationen und Apps direkt vor dem Auge angezeigt werden. Im Gegensatz zu Virtual Reality wird dabei die echte Welt jedoch nicht ausgeblendet. Stattdessen fügt die Brille dem Sichtfeld eine zweite visuelle Ebene hinzu. Wer in seinem Leben schon mal ganz dicht vor einem Display saß, weiß, dass die Brille mehr können muss, um Objekte wirklich scharf anzeigen zu können.
Das Problem mit dem Abstand
Wer hätte gedacht, dass Eltern recht behalten, wenn sie ihren Kindern raten, nicht zu nah vor dem Fernseher zu sitzen? Zehn Zentimeter sind das Minimum, welches ein junges Auge benötigt, um sich auf einen Punkt zu fokussieren. Andernfalls fangen wir an zu Schielen oder sehen unscharf. Je älter wir werden, desto größer der benötigte Abstand. Wie lösen also nun Augmented Reality Brillen dieses Problem?
Augmented Reality Brillen setzen auf Projektion
Statt nun also ein winziges Display vor dem Auge zu platzieren, projizieren Datenbrillen die Objekte direkt auf die Netzhaut des Trägers. Damit das gewünschte Objekt nicht nur vor den Augen schwebt und sich mit anderen Gegenständen überschneidet, muss die Brille Höchstleistungen vollbringen. Der integrierte Computerchip muss etwas von seiner Umgebung verstehen und wissen, aus welcher Perspektive ein Objekt gezeigt werden soll. Dazu filmt die Brille den gesamten Raum ab und analysiert ihn. Diese Analyse nennt man auch Tracking.
Beim Tracking über sogenannte Marker, orientiert sich die Anwendung an einer einzigartigen Zeichnung oder einem bestimmten Muster, das in der realen Welt platziert wird. Um sicherzugehen, dass die Software den Tracker erkennt, sollte er mit einem dicken, schwarzen Rahmen umrandet sein.
Moderne AR-Programme sind heutzutage in der Lage, komplexere Objekte wie Buchseiten, Etiketten oder Plakate zu erkennen. Auch dreidimensionale Objekte funktionieren mittlerweile als Marker, indem die Software in Echtzeit ein speziell angefertigtes 3D-Modell mit den Umrissen des realen Objekts vergleicht.
AR-Brillen wie die HoloLens oder die MagicLeap One kommen sogar ganz ohne Marker aus, da sie ein umfangreiches Verständnis von ihrer Umgebung und jederzeit wissen, wo sich Objekte im Raum befinden.
Augmented Reality Brillen im Vergleich
Neben den Google Glasses, dem wohl bekanntesten Vertreter von AR Brillen, gibt es noch zahlreiche weitere Geräte auf dem Markt, die mit dem Internetkonzern in Konkurrenz stehen. Welche Geräte das sind, zeigen wir im folgenden Abschnitt.
Magic Leap One
Die Magic Leap ist in gewisser Weise eine Mischung aus der HoloLens und der Meta 2. Die Magic Leap benötigt zwar eine Verbindung mit einem Computer, der Nutzer kann sich währenddessen aber dennoch frei bewegen. Ermöglicht wird dies durch einen Mini-Computer, den der Anwender an seiner Hose befestigen kann.
Optisch erinnert die Magic Leap an die Nahaufnahme einer Springspinne und ist sich damit der Aufmerksamkeit der Kunden sicher. Mit Ihrem außergewöhnlichen Design ist sie die bisher einzige echte AR-Brille, die auch private Anwender kaufen können. Unternehmen können allerdings ebenfalls von den vielfältigen Funktionen und dem beeindruckend scharfen Sichtfeld profitieren. Gesteuert wird die Augmented Reality Brille mit Händen, Augen oder einem Controller.
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Google Glass
Google Glass ist die erste Datenbrille aus dem Hause Google, die vor einigen Jahren für Aufsehen gesorgt hat. Die Google Glass bietet im Grunde dieselben Funktionen wie ein modernes Smartphone: Der Unterschied: Das Display befindet sich in Form eines kleinen Prisma direkt vor dem Auge des Anwenders.
Die Steuerung der Google Glass funktioniert primär über die Stimme. Ähnlich wie bei Sprachassistenten wie Alexa oder Siri, sagt der Nutzer ganz einfach, was die Brille für Ihn machen soll. E-Mails senden, Anrufe empfangen und Videos aufnehmen funktioniert alles, ohne dabei die Hände zur Hilfe nehmen zu müssen.
HoloLens
Microsofts Augmented Reality Brille sorgte erstmals 2016 mit einer ersten Entwicklerversion für Aufsehen. Die Funktionen der Hololens waren bedeutend umfangreicher als bei Google Glass. Das Problem: Das Sichtfeld des Anwenders wurde nicht komplett ausgenutzt. Seit der Hololens 2 wurde dieses Problem allerdings durch neueste Technologie behoben. Ein großes Verkaufsargument der HoloLens ist, dass sie eigenständig, ohne zusätzliche Geräte funktioniert.
Dieses Merkmal lässt sich Microsoft allerdings auch gut bezahlen: Die Entwicklerversion kostet üppige 3.299 € und die kommerzielle Version mit zusätzlichen Funktionen sogar 5.489 €. letztere Variante wird bisher allerdings nur an Unternehmen verkauft. Der Verbraucher muss sich noch gedulden. Doch bei diesem Preis, werden wohl ohnehin die wenigsten über eine eigene Augmented Reality Brille nachdenken.
Meta 2
Das amerikanische Unternehmen Meta sammelte bereits 2013 genügend Geld über Kickstarter ein, um eine erste Version ihrer Augmented Reality Brille Ende 2014 auf den Markt zu bringen. Der Nachfolger, die Meta 2, wurde gegen Ende 2017 an die Unterstützer geschickt. Die Steuerung der Meta 2 funktioniert ähnlich wie bei der Konkurrenz mit Gesten wie etwa Greifen.
Im Gegensatz zur HoloLens oder der Magic Leap One benötigt die Meta 2 die Verbindung mit einem PC. Das hat den Vorteil, dass sich die Brille nicht so stark erwärmt. Sie ist jedoch nicht dafür konzipiert, sich frei zu bewegen und eignet sich daher eher für den industriellen Gebrauch.
Vuzix Blade AR Glasses
Das amerikanische Startup Vuzix präsentierte 2018 seine eigene Augmented Reality Brille. Ziel der Gründer war es, die 2013 erschienene Google Glass zu übertrumpfen. Äußerlich schlagen die Vuzix Blade AR Glasses eine völlig verschiedene Richtung ein als die Google Glasses: das Gestell wirkt mehr wie eine normale Brille, ist aber recht klobig. In der Vuzix Blade steckt Technik, die unter anderem auch in anderen Datenbrillen wie der Magic Leap zum Einsatz kommt.
Im Gegensatz zur Magic Leap versteht sich die Vuzix Blade jedoch selbst eher als Smartphone Zubehör, als als eigenständige AR-Brille. Mittels einer Smartphone-App lassen sich die Funktionen der Vuzix nämlich steuern. Dass die Blade eher ein nettes Gadget ist, macht sich auch beim Preis bemerkbar: 1099 € werden pro Brille fällig. Ein Bruchteil von dem, was die Konkurrenz verlangt.
Focals by North
Auch die Focals von North ist keine vollwertige Augmented Reality Brille. Dafür sieht sie allerdings auch deutlich stylischer aus, als alles, was es bisher auf dem Markt gab. Es braucht schon einen sehr genauen Beobachter, um zu erkennen, dass die Focals keine normale Brille ist. Einzig die dickeren Bügel geben einen Hinweis darauf, dass die Brille Prozessor und Akku beinhaltet und mit dem Handy verbunden ist.
Die Focals lag mit 999 Dollar pro Modell in einer ähnlichen Preisklasse wie die Blade von Vuzix. Mittlerweile bietet das Unternehmen die Brille für nur 599 Dollar an. Brillenträger zahlen jedoch zusätzliche 200 Dollar für Gläser in der richtigen Stärke. Weitere Modifikationen wie bunte Gläse, runde Rahmen oder verschiedene Farben kosten jeweils weitere 100 Dollar. Bisher gibt es die intelligente Brille jedoch nur in ausgewählten Shops in den USA.
Kommt die Augmented Reality Brille von Apple?
Apple stellte dieses Jahr bereits eine Reihe neuer Geräte vor – doch die lang ersehnte Augmented Reality Brille lässt weiterhin auf sich warten. Die Gerüchteküche brodelt jedoch unerlässlich weiter. Schließlich würde eine AR-Brille von Apple Augmented Reality auf ein neues Level heben und der breiten Masse zugänglich machen.
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